Erneuerbare Energie für Mettingen
IVZ Dienstag, 7. Februar 2023 Viel Photovoltaik-Potenzial auf Dächern
METTINGEN Viele Interessierte haben das Angebot wahrgenommen, sich beim CDU-Abendtreff zum Thema „Möglichkeiten einer regenerativen und unabhängigen Energiegewinnung für Mettingen" im Haus Telsemeyer zu informieren. Wie wichtig dieses Thema für die Menschen, ist, hob Henning Krämer, Vorsitzender der CDU Mettingen, bei der Begrüßung hervor. Als Referenten waren die Unternehmer Hugo und Alexander Dierkes eingeladen. Alexander Dierkes ist Geschäftsführer der MEC-Group mit Sitz in Düsseldorf, zu der auch die MEC Energy gehört, ein vollumfänglicher Projektentwickler für erneuerbare Energien mit dem Fokus auf ,Freiflächen- Photovoltaik* und Aufdach-PV-Anlagen. Hugo Dierkes ist Inhaber der HD Technic GmbH Ibbenbüren, ein Ingenieur- und Sachverständigenbüro, das auch die Windenergieanlagen für die Bürgerwind GmbH & Co. KG Mettingen mit betreut hat.
Alexander Dirkes erläuterte, dass das Ministerium für Wirtschaft und Klimaschutz die Zielvorgabe ausgegeben habe, deutschlandweit, bis 2026, den Ausbau der PV-Anlagenleistung auf 22 Gigawatt pro Jahr (GW) zu steigern. Dafür sollen 50 Prozent der Leistung auf 11000 Hektar durch Flächenphotovoltaik erzeugt werden.
Dierkes veranschaulichte, wie das Potenzial für Freiflächen-Photovoltaik untersucht werden könne. Nach seiner Berechnung komme Mettingen auf 177 Hektar oder 49 Flurstücke. Auch Freiflächen-PV-Anlagen im Pächtermodell seien für die Verpächter sehr rentabel, sagte Dierkes. Er machte jedoch deutlich, dass kein Interessenskonflikt mit dem Anbau von Lebens- und Futtermitteln entstehen solle. Einige Ortslandwirte wiesen zudem laut Pressemitteilung auf die Bedeutung des Standortes Mettingen als veredelungsintensive Region der Fleischerzeugung hin. Hans-Heinrich Wegener (Grüne) fragte, ob es nicht sinnvoller sei, eine solche Freiflächen-PV-Anlage auch als Bürger-PV-Park den Bürgern vor Ort zugute kommen zu lassen. Dies sei eine Option, so Alexander Dierkes, die jedoch das betriebswirtschaftliche Risiko bei der Kommune belasse. Grundsätzlich, resümierte Dierkes, sei das Potenzial von Dachflächen in der Gemeinde im Vergleich zu Freiflächen- Photovoltaik um ein Vielfaches größer. So werden bisher jährlich auf Dachflächen durch PV-Anlagen lediglich 9,2 Gigawattstunden erzeugt, jedoch besteht laut Solarkataster ein Potenzial von 63,9 Gigawattstunden. Das genutzte Potenzial von Freiflächen-PV-Anlagen entspreche einer Energie von einem Gigawatt pro Jahr. Es bestehe Potenzial für weitere 17,5 Gigawattstunden. Hugo Dierkes zeigte die Möglichkeiten von Windenergieanlagen auf. Dabei habe Mettingen mit dem Bürgerwindpark gute Erfahrungen gesammelt. Bei der Planung von Windenergieanlagen, ist ausgehend von der Festlegung eines möglichen Standortes, bis hin zur Festlegung eines Anlagentyps unter Berücksichtigung der zu erwartenden Baugenehmigung vieles zu berücksichtigen.
Dierkes merkte an, dass momentan von der Bundes- und Landesregierung einige Gesetzesänderungen oder Neuerungen verabschiedet wurden, die einen schnelleren Ausbau von Windenergieanlagen ermöglichen. So sei unter anderem am 1. Februar das Wind-an-Land-Gesetz in Kraft getreten, das den beschleunigten Ausbau von Windenergieanlagen an Land vorantreiben soll.